Tischkonzert 1991 (am Tisch rechts: Rolf Langebartels)
Foto: Dominique Uldry
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Tischkonzert - In memoriam ROLF LANGEBARTELS from
Christian Bilger on
Vimeo
Tischkonzert mit Personal Computer —
In memoriam ROLF LANGEBARTELS
Donnerstag 16. Januar 2025 \ 19 Uhr
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Begrüßung durch Weggefährten
MitspielerInnen
Adam Asnan - BKH Gutmann - Christian Hasucha - Hyungjoong Kim - Käthe Kruse - Aude Langlois - Sunkyu Lee - Benoît Maubrey - Seiji Morimoto - Edith Rom - Grgur Savic - Eva-Maria Schön - Kyoco Taniyama - Stephan Wunderlich
Konzeption/Moderation:
Seiji Morimoto, Susken Rosenthal, Yumiko Urae und Gabriele Knapstein
Rolf Langebartels war Klangkünstler und seit 1978 Leiter der wegweisenden Galerie Giannozzo, von 1987 bis 2006 des Kunstvereins Giannozzo e. V. Er starb am 16. Januar 2024 in Berlin. Sein legendäres »Tischkonzert mit Personal Computer« ist ein Klassiker unter seinen Werken, ein soziales künstlerisches Experiment, welches zwischen 1987 und 2005 mit unterschiedlichen MitspielerInnen immer wieder aufgeführt wurde.
An diesem Abend, seinem ersten Todestag, wird das Tischkonzert zum Gedenken an Rolf Langebartels wieder ins Leben gerufen.
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Begrüßung durch Weggefährten
MitspielerInnen
Adam Asnan - BKH Gutmann - Christian Hasucha - Hyungjoong Kim - Käthe Kruse - Aude Langlois - Sunkyu Lee - Benoît Maubrey - Seiji Morimoto - Edith Rom - Grgur Savic - Eva-Maria Schön - Kyoco Taniyama - Stephan Wunderlich
Konzeption/Moderation:
Seiji Morimoto, Susken Rosenthal, Yumiko Urae und Gabriele Knapstein
Rolf Langebartels war Klangkünstler und seit 1978 Leiter der wegweisenden Galerie Giannozzo, von 1987 bis 2006 des Kunstvereins Giannozzo e. V. Er starb am 16. Januar 2024 in Berlin. Sein legendäres »Tischkonzert mit Personal Computer« ist ein Klassiker unter seinen Werken, ein soziales künstlerisches Experiment, welches zwischen 1987 und 2005 mit unterschiedlichen MitspielerInnen immer wieder aufgeführt wurde.
An diesem Abend, seinem ersten Todestag, wird das Tischkonzert zum Gedenken an Rolf Langebartels wieder ins Leben gerufen.
»Das Tischkonzert ist ein Spiel für mehrere Personen, vielleicht so etwas wie »Mensch ärgere Dich nicht«. Es gibt Regeln, die die Spieler akzeptieren müssen, wenn sie mitspielen wollen. Wenn sie die Spielregeln nicht beachten wollen, sollten sie nicht mitspielen. Das gesamte Konzert baut sich als Abfolge von Ereignissen unterschiedlicher Dauer auf. An manchen Ereignissen können die Spieler teilnehmen, an manchen Ereignissen dürfen sie nicht teilnehmen. Darüber entscheidet das Programm des Personal Computers.« (Rolf Langebartels)
SPIELANLEITUNG
»Ein langer Tisch, um den die Teilnehmer des Konzerts sitzen,(…) an der einen Stirnseite des Tisches ein Personal Computer mit Bildschirm, das ist die Situation, in der das Konzert aufgeführt werden sollte. Das Konzert ist in aufeinander folgende Ereignisse gegliedert, deren Abfolge das Programm des Personal Computers durch Zufallsfunktionen bestimmt. Das heißt, es gibt den Spielern eine zufallsbedingte Zeitstruktur vor, an die diese sich als Spielregel halten.
Die Spieler sind sonst völlig frei, was sie während der Ereignisse, an denen sie teilnehmen, tun wollen. Ihre Beiträge können musikalischer, bildnerischer, darstellerischer Natur sein und anderes mehr. (…) In der vom Computer und dessen Programm vorgegebenen Zeitstruktur improvisieren sie frei.
Jedes Ereignis des Konzerts wird auf dem Bildschirm und auch zusätzlich durch ein akustisches Signal angekündigt. Neben der Dauer des Ereignisses (…) sind dort die Nummern der Spieler genannt, die während dieses Ereignisses spielen können. Nach Ablauf des Ereignisses (…) wird der Bildschirm gelöscht und das nächste Ereignis angekündigt. Und so bis zum Ende des Konzerts.«
ZITATE
»Ich verstehe mein Tischkonzert als Versuch einer sozialen Wärmeplastik. Wir haben sooft erfahren, daß wir mit verschiedenen Personen am Tisch sitzen und alles so beliebig ist, ohne Verantwortung und Energie, eine kalte Situation. Das Tischkonzert gibt den Spielern die Gelegenheit, sich selbst und auch ihre Mitspieler für dessen Dauer ernst zu nehmen. Ich habe nicht festgelegt, wie sie spielen sollen. Sie können auf ihre Mitspieler eingehen und mit diesen zusammen zu spielen versuchen, oder aber auch gegen sie spielen. Sie können aber auch ganz unabhängig von ihren Mitspielern so spielen, wie sie es sich vorher überlegt haben.« (2002)
»Es könnte sich eine Schönheit ergeben von der der Comte de Lautrèamont in seinen Gesängen des Maldorors 1868 spricht. Die Schönheit der unvermuteten Begegnung einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch.« (2006)
WERDEGANG
Rolf Langebartels studierte zunächst Maschinenbau und promovierte im Fach Kybernetik, bevor er sich 1977 der Kunst zuwandte. Seine experimentellen Arbeiten umfassen Fotografie, kinetische Plastiken, Klangskulpturen und -installationen. Bereits 1978 gründete Rolf Langebartels die Non-Profit-Galerie Giannozzo, später den gleichnamigen Kunstverein. In den 1980er und 1990er Jahren war dies ein entscheidender Ort für Klangkunst in Berlin. Rolf Langebartels kuratierte und ermöglichte hier zahlreiche Projekte und gab in der Reihe Edition Giannozzo Bücher, Künstlerbücher, Audiokassetten und Schallplatten heraus. Überdies publizierte er eigene theoretische Texte zur Klangkunst und hat an vielen internationalen Klangkunst- und Performance-Festivals teilgenommen.
Eine ausführliche Dokumentation der Projekte von Giannozzo e.V. findet sich auf der Webseite des Vereins unter:
www.floraberlin.de/giannozzo/
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