Ausstellung mit ausgewählten Paperfilekünstlern im Edward-Munch-Haus in Warnemünde.
Als Gastkünstlerin und paperfile Neuzugang Tina Jonsbu.
Papierarbeiten von
Tina Jonsbu - Sonja Alhäuser - Nicolai Angelov - Sheila Barcik - Monika Bartholomé - Gabriele Basch - Michael Bause - Matthias
Beckmann - Oliver Belling - Thomas Bernstein - Christian Bilger - Ka Bomhardt - Marc Booth - Gerd Borkelmann - Natascha Borowsky - Angela
Bröhan - Claudia Busching - Bettina Carl - Rodney Carswell - Mimmo Catania - Aline Cautis - Martin Conrath - Bignia Corradini - Dan Devening
-Barbara Dörffler - Ruprecht Dreher - Arnold Dreyblatt - Margret Eicher - Dag Erik Elgin - Frank Eltner - Bea Emsbach - Martin Figura - Ossi Fink-
Peter Freitag - Dianna Frid - James Geccelli - Varda Getzow - Ruth Gindhart - Margarete Hahner - Rita Hensen - Swantje Hielscher - Michael
Jäger - Steve Johnson - Kaeseberg - Keiko Kimoto - Johannes Kimstedt - Hiroe Komai - Marion Kreißler - Ulrich Kühn - Dirk Lebahn - Seraphina
Lenz - Gerhard Mantz - Vitek Marcinkiewicz - Bärbel Messmann - Nanne Meyer - Bettina Munk - Saskia Niehaus - Martin Pfahler - Hedwig Rogge -
Jani Sailamaa - Karin Sander - Nora Schattauer - Wolfgang Schlegel - Andreas Schmid - Frances Scholz - Carsten Sievers - Heidi Sill - Beate
Spalthoff -Thorsten Streichardt - Maki Takano - Christiane ten Hoevel - Michael Toenges - Andrea Übelacker - Markus Willeke - Birgit Maria Wolf -
Renate Wolff - Julia Ziegler
Lesung | Volker H. Altwasser
Hochseefischerei - Erzählungen
7. Mai 2010
Volker Harry Altwasser, 1969 in Greifswald geboren, absolvierte die Realschule und anschließend eine Lehre zum Elektronikfacharbeiter. Er war
u.a. tätig als Heizer in der Reichsbahndirektion, Matrose in der NVA, Gefreiter auf der Fregatte »Bremen«, wo er nicht zum Obergefreiten befördert
wurde, weil er auf Las Palmas das Auslaufen des Schiffes »verpasste«. Er war auch Montagearbeiter für die Telekom. 1998-2002 studierte er am
Deutschen Literaturinstitut der Uni Leipzig.
Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter 2003 den Roman »Wie ich vom Ausschneiden loskam«.
Heute lebt er zurückgezogen als freiberuflicher Schriftsteller in der Ostseestadt Rostock, nachdem er in den letzten zehn Jahren Einwohner der
Städte Leipzig, München, Berlin, Köln und den Städten der Schweiz war. Er arbeitete während dieser Zeit an den Romanen "Letzte Haut" (siehe
Prosa, bei Matthes und Seitz Berlin im März 2009 erschienen), "Letztes Schweigen" (erscheint im März 2010 bei Matthes und Seitz Berlin) und
beendet zur Zeit den Roman "Letzte Fischer" (Erscheinen: 2011), für den er lange recherchierte.
Homepage: http://www.volkeraltwasser.de/
in Kooperation mit
Lesung | Marina Achenbach
Echoraum. Umbrüche 1998-2009
16. April 2010
Marina Achenbach hat im Herbst 1989 angefangen, Reportagen zu schreiben und 1990 die Wochenzeitung Freitag mitbegründet. Seitdem
begleitet sie in ihren Texten die Umwälzungen in Ost und West, auf dem Balkan und in ferneren Ländern. Sie findet die Suchenden und Selbstdenker
an den Rändern der Meinungsströme und legt eine Spur eigenwilliger Weltwahrnehmung durch die vergangenen zwanzig Jahre. "Echoraum"
ist eine Reise in die Geschichte der Wochenzeitung "Freitag" und damit der vergangenen zwanzig Jahre. Marina Achenbachs Reportagen erzählen
vom Untergang der DDR, dem Zerfall Jugoslawiens, den neuen Kriegen seit 2001, von Streiks, Punks, Protesten gegen den G-8-Gipfel und
vom Reisen. Sie fährt mit dem Zug durch Europa und trifft dabei auf Politiker, Künstler, Aussteiger und Menschen im Aufbruch. Marina Achenbach
zeigt Hoffnungen, Zerwürfnisse und Wege der Linken in West und Ost seit 1989 auf. Anschaulich stellt sie dar, wie dramatisch sich die Welt in den
letzten zwanzig Jahren gewandelt hat. Sie dokumentiert die Entstehung neuer Lebensentwürfe, begleitet geduldig gesellschaftliche Umbrüche
und sieht dabei immer ganz genau hin. Dabei verschafft sie auf zärtliche und eindringliche Weise den Außenseitern und scheinbar Namenlosen
Gehör, denen sie bei ihren Recherchen in der deutschen Provinz, auf dem Balkan, in Thailand oder der Türkei begegnet. Ihre Texte sind unmittelbar
und liebevoll, spannender als jede Fiktion.
Andreas Platthaus in der Frankfurter Allgemeine Zeitung 30. Juli 2009:
Kunst des Wartens
"Nicht zu schnell fragen. Warten, was sich von allein zeigt." So steht es im Porträt zweier junger Erwachsener, die als Spätaussiedlerkinder nach
Deutschland kamen. Marina Achenbach hat es vor sechs Jahren in der Wochenzeitung "Freitag" veröffentlicht, und diese beiden lapidaren Sätze
sind ihr journalistisches Programm. Weil sie das betreibt, was man im doppelten Sinne teilnehmenden Journalismus nennen könnte: Sie nimmt
selbst am Geschehen teil, das sie beschreibt, und sie lässt die Leser an diesem eigenen Erleben und somit den Bedingungen der Entstehung
ihrer Texte teilhaben - es gibt nicht viele Publizisten, die sich auf diese Kunst verstehen.
In dem Band "Echoraum" sind Artikel versammelt, die Marina Achenbach von 1989 bis 2008 geschrieben hat; besonders interessant sind ihre
ersten Reportagen, aus der untergehenden DDR. Dort ist die 1939 in Zagreb geborene Journalistin aufgewachsen, ehe ihre deutsch-jugoslawische
Familie 1957 in den Westen ging. Diese biographische Erfahrung spielt beim Blick auf Osteuropa eine wichtige Rolle, und Marina Achenbach
macht keinen Hehl daraus, dass sie Parteigängerin ist: für die Linke, deren Selbstzerstörung sie betrauert. Man kann sich reiben an ihren Artikeln,
aber jeder von ihnen ist ein Tor zu Welten, die oberflächlichen Beobachtern immer verschlossen bleiben werden - womöglich sogar noch in diesen
spinnwebfeinen Textgeflechten, die auch eine teilnehmende Lektüre verlangen. Wird sie geleistet, ist der Lohn immens.
(Marina Achenbach / Echoraum. Umbrüche 1989 bis 2009 / Edition der Freitag / Berlin 2009)